Das Land

Die Landschaft

Die Landschaft im Vexin besitzt eine eigentümliche Melancholie. Ob im Frühjahr alles grün leuchtet, die Felder im Herbst golden glühen oder der Schnee im Winter alles in weiß strahlen lässt, dieser seltsamen Form von Trauer kann sich keiner der Einwohner auf Dauer entziehen. Die Küstenregion ist von sanft abfallenden Feldern und Weiden geprägt. An manchen Orten fallen steile und schroffe Klippen in die Brandung ab, anderswo erstreckt sich ein sanfter Sandstrand jenseits der niedrigen Dünen. Hier hat man immer den salzigen Geruch des Meeres in der Nase und ein stetiger Wind weht zu allen Tages- und Nachtzeiten.

Die Grande Plaine ist die Kornkammer des Herzogtums. Auf den sanften Hügeln werden Getreide und Gemüse angebaut, selten sieht man Schafe oder Rinder auf den Weiden. Hier ist das Wetter meist milde, nur der Winter ist hart, denn dann pfeift der Wind scharf und eisig über die Hügel, so das Mensch und Tier Zuflucht suchen müssen.

Im Osten und Süden stößt die Grande Plaine an den Forêt Ensorcelé. Der Wald wird immer dichter, Eichen, Buchen und alle möglichen anderen Arten von Laubbäumen ragen in den Himmel auf. Die Menschen in den kleinen Siedlungen im Wald trotzen dem dichten Unterholz ihre Ernte ab und roden die kargen Weiden für ihre Tiere. Ganz so, als sei der Wald in der Tat verwunschen, ist das Wetter hier im ganzen Jahr mild. Im Winter fällt zwar Schnee, aber die Bäume schützen die Menschen vor dem Wind. Innerhalb des Forêt stößt man immer wieder auf alte, heidnische Kultstätten, wo die Menschen vor der Ankunft Sainte Sophies die Geister des Waldes anbeteten. Ob diese Geister heute noch in den Wäldern hausen, weiß niemand. Die alten reden von Feen und Kobolden, die die Menschen in die Tiefen des Forêt Ensorcelé locken...

Das Land wird von drei großen Flüssen durchzogen. Der große Strom Ivoé durchzieht das Vexin wie eine Lebensader. Im Süden kreuzt er die Grenze zum Fief Beauvalle, von wo aus er durch Valognes, Aiguillon und Vincennes fließt, um bei Falaise schließlich ins Meer zu fließen. Von Osten her fließt die Sairièe durch das Fief Grailly, um sich an der Grenze zur Domaine des Ducs mit dem Fluss Cheaussy zu vereinen, der in Valognes entspringt und die nördliche Grenze des Fief Mortain bildet. Die solcherart angewachsene Sairièe fließt schließlich nach Josselin und ins Meer.

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