Bevölkerung

Noblesse – Der Adel

Die Adligen sind in vielerlei Hinsicht der Grundpfeiler des Herzogtums. Im Namen des Herzogs regieren sie das Land. Sie greifen zu den Waffen, um ihre Heimat zu verteidigen. Sie bestimmen die Politik, die Lebensweise und beeinflussen die Kultur.
Der Adel ist ein reiner Geburtsadel. Es soll zwar in einigen seltenen Fällen vorgekommen sein, dass ein bürgerlicher in die Ränge des Adels aufgenommen wurde, aber diese waren so selten, dass es kaum als eine reale Chance betrachtet werden kann. Die Adelsgeschlechter haben eine lange Tradition und legen viel Wert auf Herkunft und einen aussagekräftigen Stammbaum.

An oberster Stelle der Adelshierarchie stehen der Herzog und seine Familie. Der Herzog selbst ist Souverän des Vexin. Seine Frau und Brüder stehen ihm bei der Regierung des Herzogtums zur Seite. Die Herzogin ist außerdem Ehrenoberhaupt der Église du Vexin. Die Söhne des Herzogspaares lernen von Kindesbeinen an die Grundprinzipien von Rittertum und Herrschaft. Wenn sie alt genug sind, erhalten sie ausgedehnte Ländereien in der Domaine des Ducs und stehen ihrem Vater zur Seite. Als nächste Stufe der Hierarchie stehen die Seigneurs. Die Herren der zwölf Fiefs sind die einflußreichsten Mitglieder des Adels, denn ihre Stimme wird direkt im Parlement gehört. Sie bekleiden oft auch wichtige Positionen, zum Beispiel als Heerführer oder Kanzler des Herzogtums.
Als nächstes folgt die Gruppe der landhaltenden Ritter. Diese Adligen halten Lehen in den Provinzen oder der Domaine, aus denen sie Einnahmen beziehen können. Diese Landadligen sind jeweils die ältesten Söhne der Familie. Die Jüngeren haben meist nur die Wahl, als fahrende Ritter durch die Lande zu streifen, von Abenteuer zu Abenteuer oder von Turnier zu Turnier, um ihren Unterhalt zu bestreiten, oder aber sie treten in die Dienste eines Seigneurs oder des Duc.
Diese Dienstritter verpflichten sich ihrem Herrn, erhalten aber statt eines Lehens Unterkunft und Sold. Dies ist die bei weitem grösste Gruppe des Adels, die auch durch den größten Ungestüm glänzt. Kampf bedeutet Ruhm, der wiederum Beute, Belohnung oder Ländereien mit sich bringt. Den Damen adligen Geblüts ergeht es gemeinhin gleich. Sie werden vorbildlich erzogen, um eines Tages als Ehefrau eines Ritters ihr Leben zu verbringen. Sobald sie Heiratsfähig sind, werden sie in die Gesellschaft eingeführt, üblicherweise am Hof, um dann als Unterpfand einer politischen Verbindung verheiratet zu werden. Dennoch prägen die Damen die Gesellschaft des Herzogtums, denn der Dienst an der Dame ist Ansporn der Ritter und Thema vieler Lieder und Gedichte. Sollte jedoch eine Dame verwitwet sein, bevor ihr ältester Sohn volljährig ist, so kann sie als Regentin für ein paar Jahre alle Verwaltungsaufgaben wahrnehmen.
Es ist für die männlichen Adelssprößlinge üblich, sich zum Ritter ausbilden zu lassen. Nur wenige gehen andere Wege, zum Beispiel an der Université des Arts. Sollte die Berufung zum Dienst an Sainte Sophie offenkundig sein, so verwehrt man üblicherweise weder Sohn noch Tochter den Weg in den Dienst der Kirche.